Kurztrip Steigerwald

Letzte Woche haben wir uns spontan dazu entschieden, eine kleine Trekkingtour zu machen. Die Temperaturen waren so weit in Ordnung und es waren zum Glück nicht über 30 Grad gemeldet. Nachdem ich die Trekkingplätze im Steigerwald auf Verfügbarkeit geprüft hatte, fiel unsere Wahl sehr schnell auf zwei im südlichen Teil des Steigerwalds. Ich habe mich also hingesetzt und eine Wanderroute geplant, die Trekkingplätze gebucht und dann ging es auch schon ans Packen.

Am Donnerstagabend sind wir dann direkt nach der Arbeit losgefahren. Da wir nur eine Fahrt von knapp 50 Minuten hatten, hielt sich die Anfahrt für uns also auch in Grenzen und der Wanderparkplatz, den ich im Vorfeld auf Googlemaps herausgesucht hatte, stellte sich auch als Glücksgriff heraus.

Dort angekommen haben wir also unsere Rucksäcke geschultert und schon ging es los. Ziel waren knapp 38 km in 48 Stunden. Da wir wegen Kaito großen Wert darauf gelegt hatten, möglichst nicht in der Sonne zu laufen, wollten wir die sonnigeren Abschnitte vor allem in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden laufen. Für den nächsten Tag hatten wir außerdem eine lange Mittagspause im Wald geplant.

An diesem Tag ging es dann nach einem kurzen Abschnitt auf einem Rad- und Spazierweg in den Wald und dann insgesamt 12 km bis zu unserem ersten Trekkingplatz. Kaito durfte mit dem Geschirr an die Zugleine und ist fleißig vorausgelaufen, hat aber die letzten anderthalb Kilometer doch etwas zu schwächeln angefangen und wohl einfach keine Lust mehr gehabt. Da wir noch anderthalb Tage Wandern vor uns hatten, habe ich das so akzeptiert und ihn ein Stück getragen. Kurz vor dem Ziel habe ich ihn dann aber doch noch eigenständig den Rest des Weges laufen lassen.

Am Trekkingplatz angekommen habe ich erstmal das Zelt aufgebaut, während mein Partner sich um das Abendessen gekümmert hat. Sehr angenehm war, dass wir an diesem Tag den Trekkingplatz für uns allein hatten, was sich dann auch im Laufe der Nacht als sehr vorteilhaft herausstellte. Wie nämlich bereits unsere Erfahrung bei den Trekkingerlebnissen im letzten Jahr gezeigt hatten, ist Kaito in der ersten Nacht im Zelt einfach zu aufgedreht und ich musste ihn einige Mal auf seine Decke zurückschicken. Netterweise hat er sich dann gegen morgens doch dazu entschieden, dass ein paar Stunden Schlaf vielleicht ganz praktisch waren.

Etwas gerädert haben wir uns dann gegen halb acht aus den Schlafsäcken geschält und nachdem mein Partner mit Kaito eine kleine Morgenrunde gedreht hatte, gabs erstmal Kaffee – der mehr als notwendig war. Dann ging es auch schon wieder ans Zelt abbauen und nachdem wir unser Porridge gefrühstückt hatten, starteten wir unsere zweite Tagesetappe.

Nachdem Kaito den ersten Kilometer wild herumgeschnüffelt und immer wieder stehen geblieben war, kam er dann auch langsam in den Tritt und wir konnten ein sehr angenehmes Gehtempo anschlagen. Im nächsten Ort, den wir dann passierten, konnten wir unsere Wasservorräte auffüllen (mit Wasser sah es auf unserer Wanderung leider sehr Mau aus, weshalb unser Gepäck leider allein schon 10kg Wasser beinhaltete) und wir haben uns noch mit Brezeln und Käse eingedeckt, ehe wir an einem Weiher im Schatten eines Baumes eine zweite Frühstückspause eingelegt haben. Kaito hat sich bei einer kleinen Trainingssession auch etwas von dem Käse verdient und ansonsten die Schwäne am Weiher beobachtet.

Gut gestärkt ging es dann weiter, vorbei an Feldern, Blühwiesen und durch den angenehm kühlen Wald. Dort haben wir dann gegen Mittag eine kleine Siesta eingelegt und nachdem wir unsere zweite Dosis Koffein genossen hatten, haben wir es uns auf der Decke gemütlich gemacht. Sogar Kaito hat sich dazu entschieden, sich zu uns zu legen und hat ein wenig vor sich hingedöst.

Am frühen Nachmittag sind wir dann zum letzten Streckenabschnitt für diesen Tag aufgebrochen. Entgegen meiner Sorge ist Kaito sogar die gesamte Strecke selbst gelaufen und hat damit gezeigt, dass auch 16 km an einem Tag kein Problem für ihn darstellen.

Am zweiten Trekkingplatz angekommen haben wir dann erst einmal das Zelt aufgebaut. Anschließend haben wir es uns auf einer Reihe von Baumstämmen gemütlich gemacht und etwas gelesen. Kaito ist dann erst auf meinem Schoß eingeschlafen und hat dann später auch auf dem Waldboden weitergeschlafen, nachdem er etwas zur Ruhe gefunden hatte.

Nach dem Abendessen gab es dann noch eine kleine Pipirunde für Kaito und dann haben wir uns ins Zelt zurückgezogen, um den Mücken zu entkommen. Während wir gelesen haben, hat Kaito sich dann schon auf seinem Platz zusammengerollt und geschlafen, der Tag hatte ihn sichtlich geschafft.

Nachts hat er sich dann sogar eng an meinen Schlafsack gekuschelt und da ich es dann doch etwas frisch fand, durfte er zu mir mit in den Schlafsack, wo er sich sofort zusammengerollt und weitergeschlafen hat. Einer der wenigen Momente, wo er beim Schlafen auch mal Nähe zulässt. Daheim ist er nämlich gar kein Fan davon, aber das hatte ich ja in diesem Beitrag schon mal erwähnt.

Nachdem Kaito dieses Mal die Nacht auch zum Schlafen genutzt hatte, waren wir am nächsten Morgen um kurz nach sechs fit. Mein Partner ist dann erst eine kleine Pipirunde mit Kaito durch den Wald und in der Zwischenzeit habe ich mich daran gemacht, das Zelt abzubauen. Wir haben dann noch einen Kaffee getrunken, der gut gegen die Morgenkühle geholfen hat, und dazu gab es für jeden einen Keks. Das Wasser hat an diesem Morgen leider nicht mehr für das Porridge gereicht. Dafür konnten wir, nachdem wir unsere letzte Tagesetappe gestartet hatten, uns am Wegesrand von Wildhimbeeren den Bauch vollschlagen. Der einzige, der die Beeren verschmäht hat, war Kaito, er ist einfach kein Liebhaber der Rohkost.

Für diesen Tag standen noch knapp 10 km auf dem Plan, die wir dann auch recht zügig und ohne Pause durchgewandert sind. Kaito ist das Tempo super mitgelaufen. Vielleicht hat er geahnt, das wir schon wieder auf dem Rückweg waren. Kurz vor unserem Ziel gab es dann doch noch mal Wasser, zumindest für Kaito und er konnte sich ein wenig abkühlen (auch wenn es nur die Pfoten waren).

Obwohl wir nur zwei Nächte draußen waren, war es eine wunderschöne Tour, die man auch problemlos mit dem Fahrrad machen könnte, da die Waldwege entsprechend breit waren. Zur vollständigen Route geht es hier entlang.

Auch nach dieser Wanderung haben wir wieder einige Learnings für uns mitgenommen und die Packliste wurde weiter optimiert. Ich für meinen Teil weiß jetzt, dass ich mir unbedingt T-Shirts einpacken muss, die die Schultern bedecken, das wird durch den Rucksackgurt sonst sehr unangenehm. Und man sollte ausreichend Blasenpflaster dabeihaben, egal wie gut die Schuhe eingetragen sind. Jedenfalls waren wir froh, in dieser Hinsicht ausreichend ausgerüstet zu sein, als mein Partner sich an den Füßen an den unmöglichsten Stellen zwei Blasen gelaufen hatte. Ein für mich positives Erlebnis war aber, dass ich das erste Mal meine Barfußschuhe auf einer größeren Wanderung anhatte. Ich fand das Laufen damit sehr angenehm, vor allem, da die Füße dadurch nicht so schwer wurden.

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